2022
JAHRES —
BERICHT
Luftqualität in der Nordwestschweiz
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Neue Infografik zu Feinstaub PM2.5
Seit 2015 veröffentlichen die Nordwestschweizer Kantone Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn gemeinsam einen Jahresrückblick über die Luftqualität.
In dieser Ausgabe zeigen wir für die Feinstaub-Teilchen mit einem Durchmesser von kleiner als 2.5 Mikrometern (PM2.5) erstmalig eine Infografik und berichten über deren mehrjährige Entwicklung. Einen Grenzwert und damit verbunden eine Messverpflichtung für Feinstaub PM2.5 hat der Bund 2018 in die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) aufgenommen.
Als zweite Neuerung berichten wir ab diesem Jahr über die Ozon-Belastung an stark befahrenen Strassen. Seit Mitte 2021 wird an der Feldbergstrasse in Basel auch die Ozon-Konzentration gemessen. Ozon wird durch Stickstoffmonoxid (NO), welches von Benzin- und Dieselbetriebenen Fahrzeugen ausgestossen wird, abgebaut. Weil heutige Motoren zunehmend weniger Stickoxide ausstossen, wird an diesen verkehrsreichen Standorten weniger Ozon «verbraucht» und damit eine zunehmend höhere Belastung erwartet.
– SCHADSTOFFE IM ÜBERBLICK –
— STICKSTOFFDIOXID —
KEINE VERÄNDERUNG ZU 2021
Für Stickstoffdioxid ist in der Luftreinhalte-Verordnung & (LRV) ein Grenzwert im Jahresmittel von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter festgelegt. An den verkehrsreichen Orten in der Nordwestschweiz wurde dieser nach wie vor überschritten (z.B. an der Feldbergstrasse in Basel mit 37 Mikrogramm pro Kubikmeter). An den anderen Stationen in der Region lagen die Werte deutlich tiefer und hielten den Jahresgrenzwert ein. Der Tagesgrenzwert von 80 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde erfreulicherweise an keinem Standort überschritten.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2017 – 2021):
Verglichen mit dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre waren die Jahresmittelwerte 2022 tiefer. Über alle Standortkategorien gemittelt betrug der Rückgang rund 20 %.
— OZON —
GESTIEGENE BELASTUNG
Die langanhaltenden Hitzeperioden des vergangenen Sommers führten im Vergleich zu 2021 zu einer deutlich höheren Ozonbelastung. Ozon bildet sich unter Sonneneinstrahlung aus den Vorläuferstoffen «Stickoxide» und «flüchtige organischen Stoffe (VOC)». Die höchsten Belastungen treten zwischen Mai und September auf. Die Vorgabe einer einmaligen Überschreitung des Stundengrenzwertes von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde in der Nordwestschweiz zwischen 10 bis 385 Stunden überschritten. Die Spitzenkonzentrationen lagen 2022 vergleichbar mit 2021 zwischen 132 und 172 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2017 – 2021):
Aufgrund des schönen Sommers lagen die Anzahl Überschreitungen des Stundengrenzwertes höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
— FEINSTAUB PM10 —
LEICHTE ZUNAHME ZU 2021
Die Belastung mit Feinstaub (engl. Particulate Matter – PM) hat gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen. Der Jahresgrenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter für die Staubteilchen mit einem Durchmesser kleiner als 10 Mikrometer (PM10) wurde an allen Stationen, wie in den vergangenen Jahren, eingehalten. Der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde je nach Standort bis zu viermal überschritten, was hauptsächlich auf die Sahara-Staub-Ereignisse vom Frühjahr zurückzuführen ist.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2017 – 2021):
Die Jahresmittelwerte des vergangenen Jahres waren ähnlich bis geringfügig höher als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
— FEINSTAUB PM2.5 —
LEICHTE ZUNAHME ZU 2021
Für den feineren Anteil des Feinstaubs mit einem Durchmesser von weniger als 2.5 Mikrometern gilt ein Jahresgrenzwert von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter. Einen Tagesgrenzwert hat der Gesetzgeber nicht festgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr haben die gemessenen Werte um ein bis zwei Mikrogramm pro Kubikmeter zugenommen und bewegen sich im Bereich von 9 bis 15 Mikrogramm pro Kubikmeter, also teilweise deutlich über dem festgelegten Grenzwert.
Entwicklung der letzten Jahre (2018 – 2021):
Die Jahresmittelwerte 2022 waren ähnlich wie der Durchschnitt der letzten Jahre, wobei noch nicht an allen Stationen Werte der letzten vier Jahre vorliegen.