2021
JAHRES —
BERICHT
Luftqualität in der Nordwestschweiz
Kantone AG | BE | BL | BS | JU | SO
Vom Punkt zum Pixel
Seit 2015 veröffentlichen die Nordwestschweizer Kantone Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn gemeinsam einen Jahresrückblick über die Luftqualität. Weil Luftschadstoffe vor Kantonsgrenzen keinen Halt machen, werden die vorhandenen Mittel zusammen eingesetzt, um der Bevölkerung in der Nordwestschweiz gemeinsam über den Zustand ihres wichtigsten «Lebensmittels» zu berichten.
Um in der Informationsvermittlung aktuell zu bleiben, erfolgt in diesem Jahr ein Medien-Tausch: Neu erscheint der Jahresbericht über die Luftqualität in der Nordwestschweiz benutzerfreundlich in digitalem Format. Die vorangegangenen Berichte (2015 – 2020) bleiben weiterhin als Flipping-Books oder als PDF verfügbar. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!
– SCHADSTOFFE IM ÜBERBLICK –
— STICKSTOFFDIOXID —
KEIN WEITERER RÜCKGANG
Im zweiten Pandemiejahr haben sich die Stickstoffdioxid-Werte im Vergleich zu 2020 kaum verändert. Aufgrund der Verkehrsreduktion im Jahr 2020 wurde damals ein starker Rückgang der Belastungen verzeichnet. Trotzdem wird der gemäss Luftreinhalte-Verordnung (LRV) vorgegebene Jahresgrenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter an den stark verkehrsbelasteten Strassen in der Nordwestschweiz weiterhin überschritten. An den anderen Standorten in den Städten, der Agglomeration und auf dem Land ist dies seit einigen Jahren nicht mehr der Fall.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2016 – 2020):
Verglichen mit dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre waren die Jahresmittelwerte 2021 deutlich tiefer. Über alle Standortkategorien gemittelt betrug der Rückgang rund 20 %.
— OZON —
TIEFE WERTE WEGEN VERREGNETEM SOMMER
Ozon bildet sich unter Sonneneinstrahlung aus den Vorläuferstoffen «Stickoxide» und «flüchtige organischen Stoffe (VOC)». Die höchsten Belastungen treten zwischen Mai und September auf. Weil das Wetter im vergangenen Sommer eher kühl und nass war, ist deutlich weniger Ozon entstanden. Die LRV gibt vor, dass eine Konzentration von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter während höchstens einer Stunde pro Jahr überschritten werden darf. In der Nordwestschweiz wurde dieses Limit mit Werten von 32 bis 234 Stunden dennoch deutlich überschritten. Die Spitzenkonzentrationen lagen 2021 zwischen 134 und 167 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2016 – 2020):
Im Vergleich zu heissen Sommern mit Spitzenwerten von über 200 Mikrogramm pro Kubikmeter lagen diese, wie auch die Anzahl Überschreitungen des Stundengrenzwertes, wetterbedingt im vergangenen Jahr tiefer.
— FEINSTAUB PM10 —
HOHE SPITZENWERTE WEGEN SAHARASTAUB-EREIGNISSEN
Feinstaub (engl. Particulate Matter – PM) wird in zwei Grössen-Klassen eingeteilt. Für die gröbere Fraktion mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern (PM10) gilt ein Jahresgrenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dieser wurde in den letzten drei Jahren an sämtlichen Messorten in der Nordwestschweiz eingehalten. Weil eine spezielle Wetterlage Anfang 2021 grosse Mengen an Sahara-Staub in die Schweiz verfrachtete, wurde der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter je nach Standort zwischen zwei und sechsmal überschritten. Erlaubt wären maximal dreimal pro Jahr. Diese Sahara-Staub-Ereignisse sind nicht ungewöhnlich und kommen gelegentlich vor.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2016 – 2020)
Die Jahresmittelwerte des vergangenen Jahres waren etwas tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre, wobei sich der Rückgang verlangsamt hat.
Ein Überblick, wie bei den anderen Schadstoffen, ist noch nicht möglich, da momentan noch zu wenig Daten vorhanden sind.
— FEINSTAUB PM2.5 —
KEINE VERÄNDERUNGEN ZUM VORJAHR
Für den feineren Anteil des Feinstaubs mit einem Durchmesser von weniger als 2.5 Mikrometern gilt seit 2018 ein Jahresgrenzwert von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter. Einen Tagesgrenzwert hat der Gesetzgeber nicht festgelegt. Die gemessenen Werte sind praktisch unverändert zum Vorjahr und bewegen sich allesamt um den Jahresgrenzwert (8 bis 13 Mikrogramm pro Kubikmeter). Die Sahara-Staub-Ereignisse von Anfang 2021 hatten auf die feine Fraktion wenig Einfluss, weil die Sandteilchen tendenziell grösser sind.
