2023
JAHRES —
BERICHT
Luftqualität in der Nordwestschweiz
Kantone AG | BE | BL | BS | JU | SO
Neue Balkengrafik für alle Schadstoffe
Seit 2015 veröffentlichen die Nordwestschweizer Kantone Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn gemeinsam einen Jahresrückblick über die Luftqualität.
Für den Jahresbericht 2023 wurde die Balkengrafik der einzelnen Schadstoffe überarbeitet (zu finden unter diesem Link). Sie zeigt neu den Messwertebereich über eine Standortkategorie (Land, Agglomeration, Stadt, etc.) und farblich hervorgehoben die Werte der einzelnen Messstationen. Diese Darstellung hat den Vorteil, rasch einen Überblick über die Schadstoffbelastung einer Standortkategorie zu erhalten und festzustellen, an welchen Orten die Grenzwerte eingehalten oder überschritten werden.
Im vergangenen Jahr mussten zwei Messstationen aufgrund Bauarbeiten in der näheren Umgebung verschoben werden. Die Werte der Stationen «Basel Feldbergstrasse» und «A2 Hard BL» (Autobahn bei Muttenz BL) können deshalb nur mit Vorbehalt mit den Vorjahreswerten verglichen werden. Aufgrund der verbesserten Durchlüftungssituation lag die Schadstoffbelastung am verschobenen Standort an der Feldbergstrasse tiefer als die Messungen am ursprünglichen Standort. Für A2 Hard verhält es sich genau umgekehrt; die Werte am neuen Standort lagen höher.
Um der Bevölkerung einen Überblick über die Entwicklung zu ermöglichen, wurden diese nicht repräsentativen Messungen dennoch einbezogen und dargestellt.
– SCHADSTOFFE IM ÜBERBLICK –
— STICKSTOFFDIOXID —
GROSSFLÄCHIGE REDUKTION
Die Jahresmittelwerte an Stickstoffdioxid lagen im gesamten Messgebiet um 2 bis 4 Mikrogramm pro Kubikmeter tiefer als im Vorjahr. Der in der Luftreinhalte-Verordnung festgelegte Jahresgrenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde nur noch an besonders verkehrsreichen Strassen, wie beispielsweise an der Autobahn A2 in Muttenz BL, mit 37 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten.
Der Tagesgrenzwert von 80 Mikrogramm pro Kubikmeter wird seit einigen Jahren an allen Messstellen eingehalten.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2018 – 2022):
Verglichen mit dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre wurden 2023 tiefere Jahresmittelwerte gemessen. Über alle Standortkategorien gemittelt betrug der Rückgang rund 20 %.
— OZON —
WEITER ANGESTIEGENE BELASTUNG
Ähnlich wie im Sommer 2022 führten die langanhaltenden Schönwetterphasen des vergangenen Jahres zu einer hohen Ozonbelastung. Das Reizgas Ozon wird nicht direkt ausgestossen, sondern bildet sich unter Sonneneinstrahlung aus den Vorläuferstoffen «Stickoxide» und «flüchtige organischen Stoffe (VOC)».
Die Vorgabe einer einmaligen Überschreitung des Stundengrenzwertes von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde in der Nordwestschweiz, je nach Standort, zwischen 64 und 437-mal überschritten. Die Spitzenkonzentrationen waren 2023 ähnlich hoch wie in den letzten zwei Jahren und lagen zwischen 138 und 171 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2018 – 2022):
Aufgrund des erneut schönen Sommers lag die Anzahl Überschreitungen des Stundengrenzwertes, mit Ausnahme der ländlichen Regionen, höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
— FEINSTAUB PM10 —
RÜCKGANG
Nach einer Zunahme im Zeitraum 2021 – 2022, hat die Belastung mit Feinstaub (engl. Particulate Matter – PM) im Jahr 2023 wieder abgenommen. Für die Staubteilchen mit einem Durchmesser kleiner als 10 Mikrometer (PM10) gibt die Luftreinhalte-Verordnung einen Jahresgrenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter vor. Dieser wurde an sämtlichen Stationen, wie bereits in den vergangenen Jahren, eingehalten.
Der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde je nach Standort bis zu siebenmal überschritten, was hauptsächlich auf Sahara-Staub-Ereignisse und lokale Einflüsse zurückzuführen ist.
Entwicklung der letzten fünf Jahre (2018 – 2022):
Die Jahresmittelwerte des vergangenen Jahres waren zwischen 7 und 16 % tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
— FEINSTAUB PM2.5 —
RÜCKGANG
Für den feineren Anteil des Feinstaubs mit einem Durchmesser von weniger als 2.5 Mikrometern (PM2.5) wurde im Vergleich zum Vorjahr ein ähnlicher Rückgang wie für PM10 von 1 – 3 Mikrogramm pro Kubikmeter verzeichnet. Die gemessenen Werte liegen mit 8 bis 11 Mikrogramm pro Kubikmeter allerdings noch im Bereich des festgelegten Jahresgrenzwerts von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Es gibt keinen festgelegten Tagesgrenzwert in der Luftreinhalte-Verordnung.
Entwicklung der letzten Jahre (2018 – 2022):
Die Jahresmittelwerte 2023 lagen über alle Standortkategorien gemittelt, vergleichbar mit Feinstaub PM10, rund 15 % tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre.